Bei unserem Meeting im März 2018 führte Dr. Axel Schober in aktuelle, juristische Fragestellungen ein. Industrie 4.0 (I4.0), die zunehmende Vernetzung von Maschinen und „ubiquitous computing“ sorgen für die Notwendigkeit neuer Perspektiven in der Rechtsprechung. Die DSGVO ist da nur ein Nebenschauplatz…
Im deutschen Recht wird bisher derjenige zur Verantwortung gezogen, der schuldhaft einen Schaden verursacht. Wer wird künftig Ansprechpartner in Haftungsfragen sein, wenn Maschinen selbstständig miteinander Verträge aushandeln und diese gegebenenfalls brechen. Ist dann der Entwickler der Maschine, der Software oder der Betreiber der Anlage der richtige Ansprechpartner bei Schadenersatz aufgrund von Fehlern oder Schlechtleistung?
Mit diesen und ähnlichen Fragestellungen beschäftigt sich der Vortrag von Dr. Schober. Die vorgestellten Folien können Sie hier herunterladen.
Diskussion um DSGVO
Es war nicht anders zu erwarten: Eine intensive Diskussion entspann sich am Ende des Abends um die ab 25. Mai 2018 gültige, europäische Datenschutz-Grundverordnung (EU-DSGVO). Trotz vieler, aktuell stattfindender Info-Veranstaltungen herrscht hier bei den meisten Unternehmen eine große Unsicherheit. Aus Sicht der teilnehmenden Vertriebskollegen sind die Angaben, die hier von betrieblichen Datenschutzbeauftragten und deren juristischen Beratern gemacht werden oft vieldeutig. Fakt scheint, dass die meisten Unternehmen noch gewaltige Hausaufgaben vor sich haben. Dies liegt auch in der Vergangenheit und der mangelhaften Einhaltung bestehender Regelungen begründet.
Der Innovationsgrad der EU-DSGVO ist daher aus juristischer Sicht begrenzt. Die Wahrscheinlichkeit der Verfolgung von Regelüberschreitungen wird vermutlich ab Juni steigen. Auf Grund der Höhe der angedrohten Strafen stellen unter kaufmännischen Gesichtspunkten die erwarteten Straf-Zahlung ein erhebliches Risiko dar, mit dem man sich beschäftigen sollte.
Sich bietende Chancen nutzen
Dennoch birgt auch die Einführung der EU-DSGVO neben den Risiken auch Chancen für die Unternehmen. Denn wer sich von Anfang an an die Vorgaben hält kann sich noch von der Konkurrenz unterscheiden. Denn die Aufmerksamkeit für das Thema und den Umgang damit ist nicht nur bei Unternehmen sondern besonders bei den Bürgern der EU gestiegen. Zu Recht und zum Glück… denn Demand Generierung und Lead Management sind dadurch bei weitem noch nicht tot.
Hier finden Sie allgemeine Information zum Arbeitskreis „Technischer Vertrieb“ im VDI Bezirksverein Dresden e.V.